„Ich wollte nie so werden wie meine Eltern.“ – Und dann macht man’s doch
Es gibt diesen Moment, in dem man sich selbst sprechen hört – und zusammenzuckt.
„Habe ich das wirklich gerade gesagt?“
Vielleicht ist es ein bestimmter Tonfall, ein Satz, den man als Kind gehasst hat, oder eine Reaktion, die man nie wiederholen wollte. Und doch ist es passiert. Man wird Mutter oder Vater, Partnerin oder Kollege – und plötzlich finden sich alte, vertraute Muster wieder ein. Oft ganz unbewusst.
In meiner Arbeit als Mediatorin und Coach erlebe ich regelmäßig, wie sehr uns unsere Herkunftsfamilie geprägt hat.
Viele Menschen tragen einen stillen Wunsch in sich: Es besser machen. Liebevoller, freier, ehrlicher. Und oft scheitern wir genau daran, weil wir nicht gelernt haben, wie das überhaupt geht.
Wir wiederholen, was uns vorgelebt wurde – nicht weil wir es wollen, sondern weil es tief verankert ist.
Solche Wiederholungen zu erkennen, ist der erste wichtige Schritt. Sich einzugestehen: Ja, das bin ich – und ich darf etwas verändern.
Es ist keine Schwäche, sondern eine große Stärke, wenn man sich diese Dynamiken bewusst macht. Ich lade Sie ein, einen liebevollen Blick auf sich selbst zu werfen. Sie müssen nicht „so werden wie Ihre Eltern“. Sie dürfen Ihren ganz eigenen Weg gehen.
Inhaltsverzeichnis
1. Warum wir alte Muster so schwer loswerden
Unsere Muster sind nicht einfach nur schlechte Angewohnheiten. Sie sind tief in unserem Nervensystem verankert, meist über Jahrzehnte eingeübt und in frühen Kindheitserfahrungen gewachsen. Sie entstehen dort, wo wir emotional geprägt wurden: in der Familie.
Und so wirken sie besonders stark in Bereichen, die uns nahegehen – in der Partnerschaft, in der Elternschaft, im Beruf. Immer dann, wenn Nähe, Stress oder emotionale Verletzlichkeit ins Spiel kommen, übernimmt oft das alte Programm.
Dabei ist es wichtig zu verstehen: Diese Muster hatten einmal eine Funktion. Vielleicht war es sinnvoll, sich als Kind zurückzuziehen, um Streit zu vermeiden. Oder man hat gelernt, dass Gefühle nicht gezeigt werden dürfen, um Anerkennung zu bekommen.
Das waren einst Schutzmechanismen. Doch als Erwachsene stehen sie uns oft im Weg. Sie führen zu Missverständnissen, zu unnötigem Streit, zu dem Gefühl: „So wollte ich doch gar nicht sein.“
Hier beginnt die Chance zur Veränderung. Wenn wir unsere Muster erkennen – nicht als Feind, sondern als Teil unserer Geschichte – können wir neue Wege gehen. In meinen Coachings und Mediationen begleite ich Menschen dabei, genau diesen Schritt zu machen: Altes würdigen und dennoch loslassen. Denn erst wenn wir verstehen, woher unser Verhalten kommt, können wir es bewusst gestalten.
2. Beziehungsmuster bewusst verändern – aber wie?
Vielleicht fragen Sie sich jetzt: Wie geht das denn konkret – alte Muster durchbrechen, Familienmuster erkennen, mit innerem Abstand reagieren? Der Weg beginnt immer mit Achtsamkeit. Beobachten Sie sich selbst. Nicht bewerten, nicht verurteilen. Einfach wahrnehmen. Welche Sätze sagen Sie immer wieder? Welche Gefühle tauchen in bestimmten Situationen auf?
Wo reagieren Sie über – oder ziehen sich zurück?
In meinen Coachings arbeite ich mit verschiedenen Methoden, um diesen Beobachtungsraum zu eröffnen. Oft hilft es, Situationen in Ruhe zu analysieren – oder in einem geschützten Gespräch neue Perspektiven zu entwickeln.
Manchmal braucht es auch den Blick auf die eigene Familiengeschichte: Welche Botschaften haben Sie als Kind immer wieder gehört? Welche Rollen wurden Ihnen zugewiesen? Und: Welche möchten Sie heute noch erfüllen?
Veränderung ist möglich. Aber sie beginnt nicht mit Druck oder Selbstkritik – sondern mit Mitgefühl für sich selbst. Es geht nicht darum, perfekt zu werden. Sondern darum, freier zu leben. Selbstbestimmter. Und mit mehr innerer Ruhe. Wenn wir beginnen, unsere Muster zu verstehen, entsteht ganz von selbst Raum für neue Möglichkeiten – in der Partnerschaft, im Beruf, im Umgang mit unseren Kindern.
3. Generationenmuster erkennen – und Frieden schließen
Oft spüren Menschen eine Wut oder Enttäuschung gegenüber ihren Eltern – und gleichzeitig ein schlechtes Gewissen. Denn viele sagen sich: „Die haben es doch auch nur so gut gemacht, wie sie konnten.“ Beides darf sein. Ja, unsere Eltern waren Menschen mit eigenen Prägungen, vielleicht mit unerfüllten Bedürfnissen, mit Verletzungen, die sie nie aufgearbeitet haben.
Und ja – wir dürfen uns dennoch wünschen, dass es anders gewesen wäre.
Ein zentraler Punkt in der Arbeit mit Generationenmuster ist deshalb auch: den eigenen Schmerz anzuerkennen.
Ihm Raum zu geben, ohne ihn zu verdrängen. Und gleichzeitig einen neuen Blick auf die eigene Familiengeschichte zu entwickeln. Das kann versöhnen – ohne zu beschönigen. Es geht nicht um Schuld. Es geht um Verantwortung. Die Verantwortung, das eigene Leben heute so zu gestalten, wie es uns guttut.
In meinen Mediationen erlebe ich oft, wie heilend es ist, wenn solche Themen ausgesprochen werden dürfen. Wenn Eltern und Kinder einander neu begegnen können. Wenn in Paarbeziehungen Verständnis wächst.
Wenn die Vergangenheit nicht mehr schweigend mitschwingt, sondern in Worte gefasst wird. So entsteht nicht nur Klarheit – sondern auch Frieden.
4. 7 praktische Schritte
Veränderung beginnt oft im Kleinen. Vielleicht haben Sie schon gespürt, dass Sie manchmal reagieren, wie Sie es von zu Hause kennen – obwohl Sie es ganz anders wollen. Dann ist dieser Abschnitt für Sie:
Hier finden Sie praktische Impulse, die Sie direkt umsetzen können. Schritt für Schritt – in Ihrem Tempo.
1. Der Aha-Moment: Schreiben Sie typische Sätze auf, die Sie oft sagen
Beobachten Sie sich einen Tag lang ganz bewusst. Welche Phrasen rutschen Ihnen im Stress raus? Vielleicht „Jetzt reiß dich mal zusammen“ oder „Du bist wieder genauso wie dein Vater!“ – Schreiben Sie solche Sätze auf. Dieser erste Schritt hilft, unbewusste Muster ins Bewusstsein zu holen.
2. Notieren Sie: Was hat dieser Satz mit meiner Kindheit zu tun?
Fragen Sie sich bei jedem Satz: Wer hat das früher zu mir gesagt? Wie habe ich mich damals dabei gefühlt? Was wollte ich eigentlich hören? Diese Reflexion öffnet ein Fenster zu Ihrer eigenen Geschichte – und schafft Mitgefühl mit sich selbst.
3. Machen Sie einen Perspektivwechsel
Stellen Sie sich vor, Sie würden Ihrem Kind, Partner oder Kollegen statt des „alten Satzes“ etwas Neues sagen. Z. B. statt: „Jetzt übertreib mal nicht!“ sagen Sie: „Ich sehe, dass dich das gerade sehr beschäftigt. Wollen wir mal gemeinsam hinschauen?“ Schreiben Sie sich Alternativen auf und üben Sie sie ganz bewusst.
4. Atmen – bevor Sie reagieren
Klingt einfach, ist aber oft entscheidend: Wenn Sie merken, dass ein Reiz aufkommt, der ein altes Muster aktivieren könnte – atmen Sie drei Mal bewusst tief durch. Diese Pause unterbricht die Automatik. Manchmal reicht dieser Mini-Moment, um sich neu zu entscheiden.
5. Reden Sie über Ihre Muster – mit jemandem, dem Sie vertrauen
Erzählen Sie einem Freund, einer Kollegin oder Ihrem Partner, woran Sie arbeiten möchten. Sagen Sie z. B.: „Mir ist aufgefallen, dass ich manchmal wie meine Mutter reagiere – und ich möchte das verändern.“ Allein das Aussprechen schafft Verbindlichkeit und Raum für Unterstützung.
6. Schreiben Sie einen Brief an Ihr früheres Ich
Nehmen Sie sich Zeit und schreiben Sie einen Brief an sich selbst als Kind. Sagen Sie all das, was Sie damals gebraucht hätten. Das ist kein „Therapieersatz“, aber ein kraftvoller Schritt zur Selbstheilung. Viele meiner Klientinnen spüren danach mehr Klarheit – und Mitgefühl mit sich selbst.
7. Holen Sie sich Unterstützung – Sie müssen das nicht allein schaffen
Veränderung ist ein Prozess. Und manchmal braucht es jemanden, der von außen mitgeht, der Ihre Muster erkennt, ohne sie zu verurteilen – und Ihnen neue Möglichkeiten aufzeigt. Genau dafür bin ich da. In meiner MediationsStube finden Sie einen geschützten Raum, in dem Veränderung nicht nur denkbar – sondern machbar wird.
5. Veränderung beginnt mit dem ersten Schritt
Vielleicht haben Sie beim Lesen gespürt: Ja, das kenne ich. Ja, das betrifft mich. Und vielleicht merken Sie auch, dass der Wunsch wächst, etwas zu verändern. Ich möchte Ihnen sagen: Es ist nie zu spät. Auch wenn Sie schon viele Jahre in alten Mustern gelebt haben – Veränderung ist möglich. Und sie beginnt ganz oft mit einem einfachen Schritt: mit dem Gespräch.
Wenn Sie spüren, dass Sie Unterstützung brauchen – sei es in einer konkreten Konfliktsituation, in Ihrer Partnerschaft oder einfach im Wunsch, sich selbst besser zu verstehen – dann bin ich gerne für Sie da. Als Mediatorin und Coach begleite ich Sie mit Fachwissen, Empathie und viel Erfahrung.
Lassen Sie uns gemeinsam hinschauen. Damit Sie nicht nur sagen können: „Ich wollte nie so werden wie meine Eltern“ – sondern auch erleben dürfen, wie sich neue Wege anfühlen. Frei. Klar. Und mit einem guten Gefühl im Herzen.
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Ich freue mich, Sie kennenzulernen.
Herzlich,
Ina Gölker