Wenn der Job nicht mehr passt: Warum der Herbst ideal für berufliche Neuorientierung ist

Der Herbst ist eine ganz besondere Jahreszeit. Die Luft wird kühler, die Tage werden kürzer, das Licht sanfter. Draußen verfärben sich die Blätter in leuchtende Rottöne, Gelb und Orange. Die Natur zieht sich langsam zurück, bereitet sich vor auf die Ruhe des Winters. Und genau in dieser Zeit spüren auch viele von uns: Irgendetwas passt nicht mehr. Ein inneres Unwohlsein macht sich breit. Fragen tauchen auf, die man in der geschäftigen Sommerzeit vielleicht noch gut beiseiteschieben konnte. Jetzt, wo alles ein wenig ruhiger wird, melden sie sich zurück. Deutlicher. Beharrlicher. Und ehrlicher.

Vielleicht kennen Sie dieses Gefühl: Sie sitzen morgens im Auto oder in der Bahn und merken, wie schwer es Ihnen fällt, zur Arbeit zu fahren. Vielleicht häufen sich die Tage, an denen Sie gereizt, ausgelaugt oder innerlich leer nach Hause kommen. Oder Sie fühlen sich einfach nur noch wie im Funktionier-Modus. Tag für Tag, Woche für Woche. Das Wochenende ist nur noch eine kurze Verschnaufpause, die kaum ausreicht, um sich zu erholen.

Wenn Sie das kennen, dann möchte ich Ihnen heute etwas sagen: Sie sind nicht allein. Und vor allem: Es ist in Ordnung, sich diese Fragen zu stellen. Es ist nicht egoistisch, unloyal oder schwach. Es ist ein Zeichen von Selbstfürsorge, von Reife, von innerem Wachstum, wenn man sich erlaubt, hinzuschauen.

1. Warum gerade der Herbst zum Innehalten einlädt

Der Herbst ist eine Zeit der Wandlung. Die Natur zeigt uns, wie wertvoll Loslassen ist. Die Bäume lassen ihre Blätter gehen, nicht weil sie schwach sind, sondern weil es der natürliche Rhythmus ist. Diese Phase ist notwendig, damit Neues entstehen kann. Auch in uns. Viele Menschen spüren in dieser Zeit den Wunsch, ihr Leben zu reflektieren. Wie geht es mir eigentlich wirklich in meinem Beruf? Bin ich noch am richtigen Platz? Oder trage ich eine Rolle, die mir längst nicht mehr entspricht?

Diese Fragen tauchen oft nicht zufällig auf. Sie spiegeln eine tiefe Sehnsucht wider: danach, wieder mit dem eigenen Leben in Einklang zu kommen. Beruflich erfüllt zu sein. Das Gefühl zu haben, dass das, was man tut, sinnvoll ist. Dass man gebraucht wird und gleichzeitig wachsen darf.

Ich erlebe in meiner Arbeit als Coach und Mediatorin jedes Jahr im Herbst eine Zunahme an Anfragen von Menschen, die genau diesen Punkt erreicht haben. Menschen, die spüren, dass sie sich im Beruf nicht mehr wohlfühlen, aber noch nicht wissen, wie sie etwas ändern sollen. Der Herbst scheint eine Einladung zu sein, sich selbst wieder ernster zu nehmen. Die äußere Stille wirkt wie ein Spiegel für die innere Stimme, die sagt: Schau hin. Jetzt.

2. Wenn der Job nicht mehr zu Ihnen passt

Unzufriedenheit im Job kann viele Gesichter haben. Manchmal ist es ein konkreter Konflikt mit Kolleginnen oder Vorgesetzten. Manchmal eine Veränderung im Unternehmen, die nicht mitgetragen werden kann. Häufiger aber ist es ein schleichender Prozess. Das, was einmal gepasst hat, fühlt sich plötzlich eng an. Die Aufgaben, die früher mit Freude erledigt wurden, erscheinen mühsam. Die Tage ziehen sich. Die Motivation sinkt. Man hat das Gefühl, dass man nur noch funktioniert, aber nicht mehr lebt.

Besonders herausfordernd ist es, wenn das Umfeld sagt: Sei doch froh, dass du einen sicheren Job hast. Oder: Andere wären dankbar, wenn sie deinen Platz hätten. Solche Aussagen können dazu führen, dass man an sich selbst zweifelt. Dabei ist es vollkommen legitim, sich beruflich verändern zu wollen. Es ist mutig, das eigene Wohlbefinden ernst zu nehmen. Und es ist notwendig, wenn man langfristig gesund und zufrieden leben möchte.

3. Erste Anzeichen für berufliche Unzufriedenheit

Vielleicht fragen Sie sich gerade: Ist das bei mir wirklich schon ein Grund, etwas zu verändern? Hier sind einige Hinweise, die darauf hindeuten können, dass es Zeit ist, genauer hinzuschauen:

+ Sie fühlen sich häufig erschöpft, gereizt oder lustlos, wenn es um Ihre Arbeit geht.

+ Sie haben das Gefühl, Ihre Talente und Stärken nicht mehr einsetzen zu können.

+ Sie denken regelmäßig darüber nach, zu kündigen oder etwas ganz anderes zu machen.

+ Ihre Gedanken kreisen auch in der Freizeit ständig um den Job.

+ Sie fühlen sich emotional abgestumpft oder innerlich leer.

+ Sie erleben kaum noch Erfolgserlebnisse oder Freude an Ihren Aufgaben.

Wenn mehrere dieser Punkte auf Sie zutreffen, lohnt es sich, innezuhalten und genauer hinzusehen. Nicht, um sofort alles über den Haufen zu werfen, sondern um zu prüfen: Was passt nicht mehr? Und was wünsche ich mir stattdessen?

4. Praktische Tipps zur beruflichen Neuorientierung

1. Nehmen Sie Ihre Unzufriedenheit ernst
Oft neigen wir dazu, unsere Gefühle kleinzureden. Doch Unzufriedenheit ist ein wertvolles Signal. Sie zeigt, dass etwas nicht mehr stimmig ist. Schreiben Sie eine Woche lang jeden Abend kurz auf, was Sie an Ihrem Arbeitstag belastet hat und was Ihnen gefallen hat. So erkennen Sie Muster und gewinnen Abstand zu den eigenen Gedanken.

2. Schaffen Sie Raum für Reflexion
Nutzen Sie die ruhigere Jahreszeit bewusst, um sich selbst Fragen zu stellen. Das kann in Form eines Spaziergangs, eines Wochenend-Retreats oder auch einfach mit einem Notizbuch bei einer Tasse Tee am Fenster sein. Mögliche Reflexionsfragen:

+ Wann war ich das letzte Mal richtig stolz auf meine Arbeit?

+ Welche Tätigkeiten geben mir Energie, welche ziehen sie mir?

+ Welche Menschen tun mir im Arbeitsumfeld gut, welche eher nicht?

+ Welche Werte sind mir wichtig und wo kommen sie in meinem Beruf zu kurz?

3. Holen Sie sich Feedback von außen
Manchmal braucht es einen liebevollen Blick von außen, um neue Perspektiven zu entdecken. Sprechen Sie mit einem Menschen, dem Sie vertrauen. Oder holen Sie sich professionelle Unterstützung durch Coaching. Hier geht es nicht darum, sofort Lösungen zu liefern, sondern gemeinsam einen Raum zu schaffen, in dem sich Ihre Gedanken sortieren dürfen.

4. Entwickeln Sie eine berufliche Vision
Was wäre, wenn alles möglich wäre? Wie sähe ein Beruf aus, der Sie erfüllt, in dem Sie wachsen und Ihre Stärken einbringen können? Trauen Sie sich, groß zu denken. Vielleicht entsteht daraus keine sofortige Veränderung, aber eine Richtung. Eine Vision. Und die gibt Orientierung.

5. Planen Sie realistische Schritte
Veränderung muss nicht radikal sein. Überlegen Sie, welche kleinen Schritte Sie schon jetzt gehen können. Mögliche Ideen:

+ Ein Gespräch mit der Führungskraft suchen

+ Interne Entwicklungsmöglichkeiten prüfen

+ Eine Fortbildung beginnen

+ Netzwerken mit Menschen aus anderen Branchen

+ Bewerbungsunterlagen aktualisieren

6. Achten Sie auf Ihre Energiequellen
Gerade in Phasen der Neuorientierung ist es wichtig, gut für sich zu sorgen. Schlaf, Ernährung, Bewegung und soziale Kontakte spielen eine große Rolle. Je stabiler Ihr Alltag ist, desto klarer können Sie denken und spüren, was wirklich zu Ihnen passt.

7. Vertrauen Sie dem Prozess
Veränderung braucht Zeit. Vertrauen Sie darauf, dass Klarheit entsteht, wenn Sie sich mit Ihren Wünschen beschäftigen. Nicht alles muss sofort entschieden werden. Aber alles darf ins Bewusstsein treten. Je mehr Sie sich erlauben hinzuschauen, desto eher werden sich Lösungen zeigen.

5. Was Coaching in dieser Phase für Sie tun kann

Ein Coaching bietet Ihnen einen sicheren, wohlwollenden Raum, in dem Sie Ihre Gedanken sortieren, Ihre Werte klären und neue Perspektiven entwickeln können. Es geht nicht darum, Ihnen Ratschläge zu geben, sondern gemeinsam mit Ihnen herauszuarbeiten, was für Sie stimmig ist.

Ich habe in meiner Arbeit mit so vielen Menschen erlebt, wie befreiend es sein kann, sich selbst wieder zuzuhören. Wie viel Energie plötzlich zurückkommt, wenn man sich erlaubt, neue Wege zu denken. Und wie heilend es ist, nicht mehr allein durch diese Fragen zu gehen. Wenn Sie also spüren, dass Ihr Job nicht mehr zu Ihnen passt, dann nehmen Sie dieses Gefühl ernst. Es ist ein Zeichen von Lebendigkeit. Von Entwicklung. Von dem Wunsch, sich selbst treu zu sein. Und vielleicht ist jetzt genau die richtige Zeit, erste Schritte zu gehen. Kleine Schritte. In Ihrem Tempo.

6. Herzliche Einladung

Wenn Sie sich angesprochen fühlen und das Gefühl haben: Ich möchte etwas verändern, aber ich weiß noch nicht wie, dann lade ich Sie herzlich zu einem unverbindlichen Erstgespräch ein. Jetzt hier klicken.

Lassen Sie uns gemeinsam sortieren, was in Ihnen arbeitet. Und schauen, welche Wege sich vielleicht schon zeigen. Ich begleite Sie gerne achtsam, klar und mit viel Herz.

Ich freue mich, Sie kennenzulernen.

Herzlichst,
Ina Gölker

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